„Bei Aktivitäten gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit ist das Land Bremen ja ohnehin schon gut aufgestellt“, bekräftigt Stadtrat Klaus Rosche (SPD) beim Pressegespräch. „Aber die Frage, was Demokratie ist und warum es sie zu schützen gilt, kann gar nicht früh genug und oft genug gestellt werden“, so Bremerhavens Sozialdezernent.
Ein Mittel dazu ist das Programm „Demokratie leben!“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aufgelegt wird. Das Kernziel des Bundesprogramms ist es, durch die Entwicklung und Umsetzung von demokratie- und partizipationsfördernden Maßnahmen für Kinder und Jugendliche die kulturelle und religiöse Vielfalt zu steigern und dadurch extremistischem Gedankengut, Gewalt sowie menschen- und demokratiefeindlichen Tendenzen entgegenzuwirken. In ganz Deutschland werden seit Anfang des Jahres kommunale Gebietskörperschaften unterstützt, die als lokale oder regionale Bündnisse „Partnerschaften für Demokratie“ aufbauen wollen.
Demokratie leben!
„Wir freuen uns, dass Bremerhaven mit dabei ist“, unterstreicht Jens Oppermann vom Amt für Jugend- und Frauenförderung und verweist nicht zuletzt auf die aktuelle Flüchtlingssituation vor Ort. Die Herausforderungen im Hinblick auf das interkulturelle Miteinander gehören zu den Aufgaben, die Stephan Mischer-Dinklage in den kommenden fünf Jahren anzupacken hat. „Wir werden sicher viele gute Ideen unterstützen können“, sagt der Projektmitarbeiter, der seit August die organisatorische und inhaltlich-fachliche Koordinierung des Programms in der Seestadt verantwortet und beim Kreissportbund Bremerhaven angestellt ist. Die Bremerhavener Sportjugend ist die ausführende Fachstelle für das Projekt. Mittels der bereits bestehenden Netzwerke erfährt das Projekt hier auch die erste Unterstützung.
„Wir wollen die Einstiegsschwelle so niedrig wie möglich halten“, verspricht der Projektmitarbeiter, dem in diesem Jahr für die Förderung von zielgerichteten Kinder- und Jugendprojekten 30.000 Euro zur Verfügung stehen. Weiter 5.000 Euro sind für den Aufbau eines Bremerhavener Jugendforums vorgesehen, das beim Stadtjugendring angesiedelt werden soll. In diesem Forum bekommen junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren zukünftig die Möglichkeit, eigene Projekte gegen demokratiefeindliche Tendenzen zu verwirklichen. Das erste Treffen zum Jugendforum findet am 15.10. im Haus der Jugend statt, eine Demokratiekonferenz soll darüber hinaus am 11.11. einen Begleitausschuss konstituieren.
„Der Erfolg des Gesamtprojekts kann nur über das Mitwirken vieler unterschiedlicher Akteure gelingen“, weiß Stephan Mischer-Dinklage. „Alle Personen, Initiativen und Einrichtungen sind herzlich eingeladen, das Projekt „Demokratie leben!“ in Bremerhaven aktiv mitzugestalten.“ (Text und Foto: Nordsee-Zeitung/Ulrich Müller)
Weiter Informationen: www.demokratie-leben-bremerhaven.de